Montag, 24. November 2014

Hoffnungen, Utopien und andere Illusionen Teil 3


„Daß das Leben aber den Dienst der Historie brauche,
muß ebenso deutlich begriffen werden als der Satz,
der später zu beweisen sein wird
         daß ein Übermaß der Historie dem Leben schade.“
         Friedrich Nietzsche

Die letzte Dame, die in Österreich öffentlichkeitswirksam eine  handfeste Utopie vertrat, die Utopie von einer Welt ohne Kriege, war bekanntlich Bertha von Suttner. 
Ihrer gedenkt man zu wenig, das ist wahr. Sie war wenig erfolgreich, das ist leider auch wahr. 
Allein das ist eine Belohnung wert.

Der Erfolg ihres Buches  „Die Waffen nieder!“ bestand letztlich darin, - und das scheint mir doch das typisch Österreichische - dass es an dem gemessen, was man „die Realität“ bezeichnet, wirkungslos blieb. In Substitution dieser „nachhaltigen“ - um ein überstrapaziertes Wort zu gebrauchen - Erfolglosigkeit blieb wohl nichts, als die Autorin mit dem Nobelpreis auszuzeichnen. 
Immer noch besser, als ihrer Forderung tatsächlich nachzukommen, wird man sich gedacht haben.


So läuft das eben mit den Utopien. Entweder sie werden ihr Gegenteil verwirklichend in die Realität umgesetzt oder mit dem Nobelpreis  belohnt und vergessen.