„Daß
das Leben aber den Dienst der Historie brauche,
muß
ebenso deutlich begriffen werden als der Satz,
der
später zu beweisen sein wird
–
daß ein
Übermaß der Historie dem Leben schade.“
–
Friedrich
Nietzsche
Die letzte Dame, die in
Österreich öffentlichkeitswirksam eine handfeste Utopie vertrat, die Utopie von
einer Welt ohne Kriege, war bekanntlich Bertha von Suttner.
Ihrer gedenkt man
zu wenig, das ist wahr. Sie war wenig erfolgreich, das ist leider auch wahr.
Allein das ist eine Belohnung wert.
Der Erfolg ihres Buches „Die
Waffen nieder!“ bestand letztlich darin, - und das scheint mir doch das
typisch Österreichische - dass es an dem gemessen, was man „die Realität“
bezeichnet, wirkungslos blieb. In Substitution dieser „nachhaltigen“
- um ein überstrapaziertes Wort zu gebrauchen - Erfolglosigkeit blieb wohl nichts, als die Autorin
mit dem Nobelpreis auszuzeichnen.
Immer noch besser, als ihrer Forderung
tatsächlich nachzukommen, wird man sich gedacht haben.
So läuft das eben mit den
Utopien. Entweder sie werden ihr Gegenteil verwirklichend in die Realität
umgesetzt oder mit dem Nobelpreis belohnt und vergessen.